Wie gut kennst du die Jugendlichen in deiner Gruppe?

Wenn ihr das Programm eurer Gruppenstunden zielgruppengerecht gestalten wollt, müsst ihr die Wünsche, Fähigkeiten, Interessen – die Einzigartigkeit – eurer Gruppe und der einzelnen Jugendlichen gut kennen und im Blick haben.

Daher bietet es sich an, gerade wenn eine Gruppe neu zusammenkommt oder neue Jugendliche dazukommen, biografisch zu arbeiten, einander etwas über den eigenen Lebensweg und die momentane Lebenssituation sowie die Interessen und Bedürfnisse zu erzählen.

Folgende Fragen können dabei als Anregung dienen:

  • Wo wohnen die Jugendlichen?
  • Haben sie Geschwister? Leben sie mit beiden Eltern zusammen?
  • Auf welche Schule gehen sie?
  • Was machen sie noch in ihrer Freizeit? Welche Hobbies haben sie?
  • Wer sind ihre Vorbilder?
  • Was würden sie gerne einmal machen/ausprobieren?
  • Was ist ihnen in der Gruppenstunde besonders wichtig? Haben sie vielleicht auch Befürchtungen?

Solche Fragen könnt ihr mit den Jugendlichen in einer Art Steckbrief o.ä. erarbeiten. Diese werden dann in der Gruppe vorgestellt und z.B. im Gruppenraum aufgehängt.

Für dich als LeiterIn sind darüber hinaus auch noch andere Punkte wichtig zu wissen. Zum Beispiel:

  • Gibt es Jugendliche, die besondere Probleme zu Hause/in der Schule haben?
  • Gibt es Jugendliche, bei denen relevante Krankheitsbilder, auch psychische Probleme, Essstörungen, depressives Verhalten usw. vorliegen?
  • Wer ist eng miteinander befreundet? Gibt es Pärchen in der Gruppe?
  • Wer versteht sich nicht? Gibt es Rivalitäten?

Solche teilweise auch eher heiklen Fragen müsst ihr sensibel behandeln und am besten im Laufe der Zeit durch besseres Kennenlernen und Einzelgespräche in Erfahrung bringen.

Auch du als LeiterIn solltest von dir erzählen, dabei aber abwägen, was für die Jugendlichen von Interesse ist und was du lieber für dich behalten möchtest. Das hängt von deiner Persönlichkeit und sicherlich auch dem Alter der Jugendlichen und deiner Beziehung zu ihnen ab. Wenn du gerade Stress in der Schule/im Beruf oder Liebeskummer hast, kann es hilfreich sein, wenn du sagst, dass es dir gerade nicht so gut geht (und warum), damit die Gruppe Verständnis dafür hat, wenn du momentan nicht volle Power in die Gruppenstunden geben kannst. Letztendlich entscheidest du natürlich, ob und über welche (privaten) Themen, du mit den Jugendlichen reden möchtest und was du lieber für dich behältst. Leitgedanke sollte dabei sein, ob die Informationen einen Mehrwert für die Gruppe haben.